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Es gibt tatsächlich Verrückte, die für ein Swingolf-Turnier der Offenen Turnierreihe Anfahrtswege von über 500 Kilometern auf sich nehmen. Jens und Frank gehören zu diesen Typen. Ja, keine Straße ist zu lang, kein Weg zu weit, kein Berg zu hoch, wenn am Ziel der Schläger geschwungen werden kann. Nachdem der Wettergott den Platz auf dem Gut Sophienhof in der Woche zuvor so sehr unter Wasser gesetzt hatte, dass sogar die Turnierabsage drohte, war er schließlich doch gnädig und zeigte sich rechtzeitig von seiner besseren Seite.

So machten wir uns am Samstag den 20.8.2011 pünktlich morgens um sieben also auf in Richtung Waabs. Gute fünf Stunden Fahrtzeit waren eingeplant, Swin-Off war für 14:00h angesagt, das sollte also locker reichen. Wir hatten nur nicht damit gerechnet, dass an diesem Tag wohl halb Deutschland nach Dänemark wollte und sich zum kollektiven Entenmarsch auf der A7 traf. Zum Glück hatten wir mit Detlev Grimmelt schon einen Spieler des 1. SGC Essen 2010 vor Ort, so dass er die Turnierorganisation um Aufschub bitten konnte.

Nach siebenstündiger Fahrt und mit einem Loch im Bauch kamen wir endlich um exakt 13:55h an. Gerade noch rechtzeitig zur Scorekartenausgabe. Die Verantwortlichen um Jan Seemann und Stefan Stöcken waren zum Glück so flexibel auf uns zu warten und die Flights umzustellen, so dass Jens und Frank gemeinsam mit Jan die letzte Spielgruppe bildeten. Schnell noch ein Brötchen runtergeschluckt und zwei, drei Aufwärmschläge an der Abschlagsmatte, dann musste es aber losgehen. Eine Platzbegehung zum Kennenlernen der Bahnen war nicht mehr drin. Schwierig, unter diesen Bedingungen in den Oliver-Kahn-Konzentrations-Tunnel zu gelangen. Jens kannte den Platz noch vom Turnier im letzten Jahr und erinnerte sich an die eine oder andere Besonderheit, Frank musste quasi blind spielen.

So ging es auch gleich nicht besonders gut los.

Beide starteten mit Bogeys bzw. Triple-Bogeys auf den ersten beiden Löchern. Nach sechs Bahnen lagen beide schon vier über Par – zuviel für einen ambitionierten Turnierspieler. Besonders ärgerlich: an Bahn 4 machte Frank aus dem sicher geglaubten Birdie noch einen Bogey und verlor damit zwei wichtige Schläge, wie sich hinterher noch herausstellen sollte. Auch Jan unterliefen trotz sauberer Schwungtechnik zu viele Fehler, er musste sich am Schluss mit einer 93 zufrieden geben. Es ist wohl das schwere Los des Organisators, auf dem eigenen Turnier nie gute Ergebnisse abliefern zu können. Das hatten wir selbst vor ein paar Wochen bei den Deutschen Meisterschaften am eigenen Leibe erleben müssen.

Detlevs Score der ersten sechs Löcher liest sich ebenfalls nicht besonders gut, er konnte sich allerdings im Laufe der Runde deutlich verbessern. Für die etwas schwierigere Rückrunde benötigte er ganze acht Schläge weniger als für die Hinrunde.  Auch Frank kam nach rumpeligem Start deutlich besser in Fahrt – als einziger Spieler im Feld spielte er die Rückrunde in Par.  Jens hingegen brach gegen Ende der Spielrunde ein: er verlor ganze zehn Schläge auf den letzten fünf Löchern. Interessant hierbei ist zu bemerken, dass ihm genau das Gleiche bei den Deutschen Meisterschaften passiert ist. Hier stellt sich ganz klar die Frage nach der mangelnden Kondition. Ob die wiederum dem nicht vorhandenen Lauftraining oder dem übermäßigen Tabakkonsum auch während des Golfens (der „Tascher“ ist immer dabei) geschuldet ist, ist noch nicht rückhaltlos aufgeklärt.

Mit einem Gesamtscore von 89 Schlägen landete er als 17ter jenseits von Gut und Böse im grauen Mittelfeld. Detlev wurde mit 102 Schlägen 30ster und konnte damit zumindest die halbe Frauenkonkurrenz hinter sich lassen. Frank erreichte mit 78 Schlägen den dritten Platz und verpasste nur knapp das Stechen um den Turniersieg. Den ersten Platz erreichte Jürgen Eberhardt aus Hamburg.  

Nach der Siegerehrung wurde bei Currywurst satt und Gratis-Cocktails zu später Stunde feuchtfröhlich bis in die Nacht hinein gefeiert. Wir haben flüchtige Bekannte besser kennen gelernt und neue Freundschaften geschlossen. Im Laufe des Abends entstand so auch die Idee des ersten inoffiziellen Swingolf-Länderspiels, Dänemark gegen Deutschland.

Nach einer kurzen Nacht in der beliebten Heuherberge und köstlichem Frühstück trafen sich nun die jeweiligen „Nationalmannschaften“ zur Austragung besagten Länderspiels. Für Dänemark am Start: Holger Bruhns und Michael „Micky“ Wollhardt – beide von der SGG Schwansen und nun Rekordnationalspieler. Der Kader der Deutschen: Jens „Teiger Wutz“ Andraczek, Detlev Grimmelt und Frank „Fralle“ Schweizerhof vom 1. SGC Essen 2010.

Fantastisches Wetter mit ungewöhnlich ruhigen Windverhältnissen für die Region und freie Bahnen sorgten für perfekte Rahmenbedingungen. Die Dänen hatten den besseren Start an Bahn 1, doch schon nach Bahn 2 lagen die Deutschen vorn. Mit leichten Vorteilen für Deutschland ging es Richtung Halbzeit. Auf den Bahnen 8 und 9 konnte Dänemark allerdings wieder aufholen, so dass es mit dem unglaublichen Zwischenstand von 43,0 zu 43,0 (Mannschaftsdurchschnitt) in die Pause ging. Unentschieden zur Halbzeit! Es versprach eine spannende zweite Hälfte zu werden. Beide Teams lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei dem es keine Geschenke gab. Es wurde wahrlich ein Schlagabtausch mit offenem Visier.

Nun standen wir also vor der mit Abstand schwierigsten Bahn 18. Die Dänen lagen hauchdünn mit 0,33 Schlägen vorn. Jetzt wurde es taktisch. Deutschland spielte auf Angriff und ging mit hohem Risiko in die Abschläge.  Der Einsatz wurde belohnt: alle Spieler nahmen die erste Hürde, den Wassergraben, mit Bravour. Doch die Dänen fanden genau die richtige Antwort. Mit defensiven, aber sicheren Abschlägen wurde dieser erste Angriff abgewehrt. Die lange Bahn 18 wurde für beide Mannschaften zur Tortur, den Spielern wurde alles abverlangt, und es wurde Blut und Wasser geschwitzt!

Letztlich wurde die aggressivere Spielweise belohnt: mit 91,33 zu 92,5 gewann Deutschland das erste inoffizielle Länderspiel der Swingolf-Geschichte gegen Dänemark. Freude, Tränen und Freudentränen bestimmten das Bild nach dem Abpfiff. Es war ein fantastisches Event, fast noch besser als das Turnier am Vortag. An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an alle beteiligten und Grüße an unsere Freunde nach Dänemark!

Nun hieß es Abschied nehmen, für Jens und Frank stand noch ein langer Heimweg auf dem Programm. Wie sollte es anders sein, auch diesmal erwischte uns der Stau und hinter Bielefeld gerieten wir in ein Unwetter, das die Welt ertrinken lassen wollte – ganz ehrlich, ich hatte Angst. Aber auch das überstanden wir dann doch unbeschadet und nach ebenfalls fast 7-stündiger Rückfahrt erreichten wir gegen Mitternacht müde aber glücklich unser geliebtes Ruhrgebiet.

Obwohl wir gefühlt fast nur im Auto saßen, was es ein tolles Wochenende mit einem schönen Turnier. Schwansen, nächstes Jahr kommen wir wieder!